Mein Rezept für Hefeklöße habe ich mir von Oma abgeguckt und inzwischen schon oft selbst gemacht. Die traditioniellen polnischen Hefeklöße – auch Buchty genannt – werden im Wasserdampf gegart und mit gebräunter Butter serviert.
Was sind Buchty?
Buchty – polnische Hefeklöße sind eine Mehlspeise und werden oft mit Dampfnudeln, Buchteln oder Germknödel verwechselt. Während Omas Hefeklöße über kochendem Wasser gedämpft werden, werden Dampfnudeln meistens in einer geschlossenen Pfanne in Milch oder Wasser gedämpft werden. Sie haben im Gegensatz zu Buchty oft einen knusprigen Teigboden. Germknödel hingegen werden meistens gefüllt, in kochendem Wasser zubereitet und gerne mit Vanillesoße und Mohn serviert. Buchteln auch unter Rohrnudeln bekannt, werden im Ofen gebacken und gerne mit Pflaumen gefüllt.
Buchty wie bei Oma
Schon vor Jahren haben wir zusammen mit meiner Tochter Buchty (polnische Hefeklöße) zubereitet. Denn anders als Mama oder Oma, kann ich nicht nach Gefühl kochen. Also habe ich mir Oma geschnappt und ihr bei der Zubereitung der Buchty zugesehen. Während Oma die Hefeklöße gemacht hat, habe ich alles abgewogen, aufgeschrieben, zugeguckt und natürlich fotografiert. Oma´s Hefeklöße waren immer unglaublich fluffig und da wurde auch immer alles per Hand geknetet. Fragt man meine Tochter, worauf sie sich immer am meisten gefreut hat, dann kommt als Antwort mit Oma Hefeklöße selber machen. Schon von klein auf, hat Oma sie alles mitmachen lassen. Egal ob Nalesniki, Pierogi oder eben Buchty.
Rezept für Hefeklöße wie bei Oma
Für Omas schlesische Buchty benötigst du nur 6 einfache Zutaten, die Oma immer im Haus hatte:
Milch: Bei Oma immer Vollmilch. Ich bereite sie aber auch mit 1,5% Milch zu.
Zucker
Hefe: Am besten funktioniert es mit frischer Hefe
Mehl
Butter
Eier
Das genaue Buchty Rezept findest du in der Rezeptkarte am Ende des Beitrags.
Hefeklöße selber machen
Buchty selber machen ist nicht schwer. Du musst nur etwas Zeit mitbringen.
Schritt 1: Vorteig zubereiten
Zuerst musst du Milch und Zucker in einem Topf oder in der Mikrowelle lauwarm erhitzen. Darin wird die Hefe aufgelöst. Anschließend gibst du einen Teil vom Mehl dazu und verquirlst alles. Diesen Vorteig lässt du 10 Minuten ruhen.
Schritt 2: Teig zubereiten
In der Zwischenzeit kannst du die Butter (im Topf oder in der Mikrowelle) zerlassen. Dann gibst du die Butter zusammen mit dem Mehl, dem Zucker, dem Salz und den Eiern in eine große Schüssel. Gib den Vorteig ebenfalls dazu und knete alles zu einem Teig. Sollte er noch kleben, gib noch etwas Mehl dazu. Lass den Teig dann 30 – 45 Minuten ruhen.
Schritt 3: Teig ausstechen
Sobald sich der Teig verdoppelt hat, kannst du etwas Teig abstechen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 2cm platt drücken. Stich mit einem Glas Kreise aus und setze das solange fort, bis der gesamt Teig aufgebraucht ist.
Hefeklöße dämpfen – 3 Methoden
1.) Methode: Wasserbad
Du kannst die Hefeklöße wie Oma im Wasserbad dämpfen. Dafür füllst du einen großen Topf bis zur Häfte mit Wasser und kochst es auf. Sobald das Wasser kocht, befestigst du ein Leinentuch mit einem Gummi drumherum und legst 4 – 5 Teigklöße darauf. Decke alles mit einer großen Schüssel ab und lasse die Klöße 10 Minuten dämpfen.
2.) Methode: Dampfeinsatz für Thermomix & co.
Wenn du einen Thermomix oder ein ähnliches Gerät mit Dampfaufsatz hast, kannst du die Hefeklöße auch darin zubereiten. Leg die Teiglinge auf den Dampfgaraufsatz, fülle Wasser in den Behälter und dämpfe die Klöße auf Stufe 1, Varoma für 15 – 20 Minuten.
3.) Methode: Backofen mit Dampffunktion / Dampfgarer
Ich bereite die Klöße inzwischen nur noch im Backofen mit Dampffunktion zu. So kann ich direkt viele Teiglinge gleichzeitig zubereiten.
Was isst man zu Hefeklößen?
Bei Oma wurden Hefeklöße immer nur mit gebräunter Butter serviert. Und davon gerne ordentlich, damit man die Buchty darin auch schön tunken konnte. Alleine schon der Duft von der gebräunten Butter, lässt Kindkeitserinnerungen wach werden. Mein Mann hingegegen mag am liebsten Hefeklöße mit Heidelbeeren. Aber du kannst die gedämpften Teigkugeln auch mit Vanillesoße oder Apfelmus servieren.
Hefeklöße mit Heidelbeeren
Für mein Buchty Rezept mit Heidelbeeren brauchst du lediglich 1 Glas Heidelbeeren, evtl. noch etwas Zucker und Speisestärke zum Andicken. Die Heidelbeeren werden mit der Flüssigkeit aufgekocht und bei Bedarf noch gesüßt. Die Speisestärke löst du in etwas Wasser auf und gibst sie zu den kochenden Heidelbeeren, bis die Masse dick genug ist. Schnell und einfach kannst du die Heidelbeeren mit Hefeklößen genießen.
Gut zu wissen
Was mache ich mit übriggeblienen Klößen?
Solltest du zuviel Teig haben, kannst du auch noch Rosinen oder Schokolade unterheben und daraus süße Brötchen im Backofen backen. Alternativ kannst du fertige Dampfklöße nochmal für einige Minuten im Wasserdampf regenerieren und auch am nächsten Tag noch essen.
Schmecken Buchty kalt?
Am besten schmecken Hefeklöße tatsächlich frisch gemacht. Je länger sie stehen, desto fester werden sie. Aber meine Tochter isst sie dann auch gerne einfach als Brötchen.
Rezept für Buchty – Hefeklöße wie bei Oma
Zutaten
Vorteig:
- 700 ml Milch
- 3 EL Zucker
- 1,5 Pck. frische Hefe
- 400 g Mehl
Teig:
- 70 g Butter
- 650 g Mehl
- 6 – 8 EL Zucker
- 1 Prise Zucker
- 3 Eier
Außerdem:
- 1 Glas Heidelbeeren
- 1 EL Speisestärke
- evtl. Butter
Anleitungen
- Zuerst Milch und Zucker in einem Topf oder in der Mikrowelle lauwarm erhitzen. Die Hefe darin auflösen und 400g Mehl dazugeben. Mit einem Schneebesen oder einem Holzquirl glatt rühren und 10 Minuten zur Seite stellen.
- In der Zwischenzeit die Butter (im Topf oder in der Mikrowelle) zerlassen. Mehl, Zucker, Salz, Eier und die Butter in eine große Schüssel geben. Vorteig (dieser sollte inzwischen ordentlich aufgegangen sein) ebenfalls dazugeben und mit den Händen (oder der Küchenmaschine) zu einem Teig kneten. Sollte der Teig noch kleben, einfach etwas Mehl unterarbeiten.
- Abgedeckt an einem warmen Ort etwa 30 – 45 Minuten ruhen lassen. Der Teig sollte sich verdoppelt haben. Für die Hefeklöße immer etwas Teig abstechen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche platt drücken (etwa 2cm) und mit einem Glas (etwa 8cm Durchmesser) Kreise ausstechen. Einen großen Topf bis zur Hälfte mit Wasser füllen und aufkochen.Sobald das Wasser kocht, etwas herunterdrehen, ein Leinentuch mit einem Gummi darauf befestigen, 4 – 5 Hefeklöße darauf legen und mit einer Schüssel abdecken. Nach 10 Minuten sind die Hefeklöße fertig.
- Für die Heidelbeersoße Heidelbeeren mit dem Saft und (wer es süßer mag) einem Esslöffel Zucker ebenfalls in einem Topf aufkochen. Speisestärke mit etwas Wasser glattrühren und zu den Heidelbeeren geben. Kurz aufkochen lassen und beiseite stellen.
- Nach Belieben noch Butter bräunen und die Hefeklöße mit Heidelbeeren und brauner Butter servieren.
Notizen
Gefällt dir das Rezept?
Wenn dir mein Rezept gefällt, dann freue ich mich über einen Kommentar und ein paar Sterne in der Bewertung. Nutze gerne das Kommentarfeld weiter unten, um mir eine Nachricht zu schicken und mein Rezept zu bewerten. Es interessiert mich sehr, wie du mit meiner Anleitung und meinen Rezepten zurechtkommst.
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Deine Yvonne
Ich koch auch immer nach Gefühl, werde deshalb wohl niemals Foodblogger werden können weil es jedes Mal variiert. Ich finde deine Idee mit den Familiengerichten übrigens sehr schön und mein Mann freut sich bestimmt über ein paar Rezepte aus der Heimat und ich kann ein bisschen Eindruck bei der Schwiegermutter machen.
Ich finde die Idee mit der Kategorie toll und freue mich sehr auf die schlesischen Rezepte, die da kommen werden. 🙂
Ich kriege nämlich leider von meinen Omas auch eher mangelhafte Antworten zum Thema "wie viel wovon".^^ Vorallem bei der von mir heißgeliebten süßsauren Soße zu Klopsen…no way. XD
Lg Anna
Ja bitte ein Rezept zu Pierogi! Ich liebe die polnische Küche! Nur leider habe ich keinen Kontakt mehr zu den ehemaligen Bekannten, die mir das Rezept hätten geben können. Zu schade!
Ich würde mich sehr freuen bald auf deinem Blog ein Pierogi (gern mit Versuchiedenen Füllungen, Kartoffeln und Käse oder kraut und Pilze) zu finden!
Ich weiß noch von früher wie aufwendig die waren, aber am Ende hatte man Unmengen da und der Aufwand lohnte sich immer 🙂 <3
Lg Hanna (aus polnisch/schlesicher Ecke ;))