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Marzipanlikör

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Wie sieht es aus? Habt ihr schon alle Geschenke für eure Liebsten? Schenkt ihr euch überhaupt etwas? Wie wäre es mit selbstgemachtem Marzipanlikör? Den kann man auch verschenken, wenn man sich eigentlich nichts schenkt 😉

 Experimente aus meiner Küche: Marzipanlikör [Geschenke aus der Küche]


Bevor ich euch allerdings das Rezept verrate, würde ich gerne wissen, wie ihr Weihnachten feiert? Auf Instagram habe ich meine Leser dazu schon befragt und einen kleinen Einblick in unsere Weihnachtstraditionen gegeben. Da ich aber einige Leser habe, die nicht auf Instagram aktiv sind, möchte ich auch hier von unseren Traditionen erzählen, denn diese machen Weihnachten für mich zu etwas Besonderem. Unser Weihnachtsfest wird geprägt von schlesischen Traditionen und uraltem Aberglaube. So sagt man bei uns, dass es Unglück bringt, wenn eine Frau am Heiligen Abend zuerst das Haus betritt. Damit dies nicht im Laufe des Tages passiert, machen sich die Männer (also mein Papa und mein Onkel) schon frühzeitig auf den Weg von Familie zu Familie. Meistens bin ich gerade so eben mit dem Frühstück fertig, wenn es an der Tür klingelt 😉 Es ist ein Brauch, den ich von Kindheit an mit Weihnachten verbinde und schön finde.

Viele weitere Bräuche zeigen sich am frühen Abend, wenn die Familie sich zum Essen zusammenfindet. So ist es bei uns üblich am Tisch immer für eine Person mehr
zu decken. Dieses soll einerseits an die Verstorbenen erinnern,
andererseits drückt es traditionell Gastfreundschaft für zufällig an die
Tür klopfende, bedürftige Menschen aus. (Das musste ich übrigens erst
googeln). Außerdem findet man bei uns am Tisch auch immer Geld bzw. das
Portemonnaie sowie etwas Brot und Salz. Diese Dinge sind da, damit sie
im nächsten Jahr nie ausgehen 😉 Vor dem Essen wird am Tisch ein Gebet
gesprochen und eine geweihte Oblate (als Zeichen der Freundschaft, der
Liebe und des Friedens) mit jedem geteilt. Die Oblaten bekommen wir immer von meiner Oma aus Polen zugeschickt. Gegessen wird erst dann, wenn der erste Stern am Himmel steht.
Naja so haben es mir meine Eltern früher erzählt, damit ich nicht jede Weile nachfrage. Natürlich wird
erst dann gegessen, wenn das Essen fertig ist. Das ist bei uns meistens so
gegen 17 Uhr und früher war es auch die erste Mahlzeit des Tages. Inzwischen sind wir dazu übergeganen den Tag mit einem gemütlichen Frühstück – natürlich ohne Fleisch – zu beginnen. Ja an Heilig Abend gibt es bei uns tatsächlich mal kein Fleisch 😉 Stattdessen gibt es traditionell immer Fisch, Sauerkraut und Kartoffeln. Das gibt
es schon seit ich auf der Welt bin und auch schon lange davor 😉
Es ist typisch schlesisch und gehört für mich zu Weihnachten wie der
Weihnachtsbaum und die Geschenke.

Neben Karpfen, die früher noch ein paar Tage bei uns in der Badewanne herum geschwommen sind, wird noch Kabeljau oder eine
andere grätenfreie Fischsorte serviert. Der Karpfen wird von den Schuppen
befreit, in Stücke
geschnitten und mit Zwiebeln und Salz über Nacht eingelegt. Die Schuppen werden übrigens getrocknet und im Portemonnaie
aufbewahrt, was für zukünftigen Wohlstand sorgen soll. Ihr wisst schon, Aberglaube und so 😉 Am
Heiligen Abend wird der Fisch dann paniert und in ganz viel Butter
gebraten. Dazu gibt es zwei Sorten Sauerkraut. Einmal mit Zwiebeln und
brauner Butter und einmal mit getrockneten Pilzen.
Früher gab es auch noch eine dritte Sorte mit gelben Erbsen (glaub ich).
Dazu noch Kartoffeln und braune Butter. Für mich ein Festessen! Ohne
dieses Essen, wäre es für mich kein Weihnachten! Traditionell ist
übrigens auch, dass meine Mama kocht. In den letzten Jahren habe ich ihr
auch schon mal dabei geholfen, aber an und für sich ist Mama dafür
“zuständig”. Den Nachtisch hingegen teilen wir uns auf. Mama macht
Moczka” – eine Art Pudding mit Mandeln, Rosinen, Malzbier und
Honigkuchen, den man sowohl warm, als auch kalt essen kann. Meine
Mama und ich sind allerdings die einzigen in der Familie, die diesen Dessert mögen 😉 Mein Papa und die restliche Familie hingegen essen
lieber “Makówki“ – eine Mohnspeise, bei der abwechselnd Zwieback und
eine Mohnmasse mit Rosinen geschichtet wird. Für diesen Nachtisch bin
ich zuständig und habe das Rezept auch schon hier veröffentlicht
😉

Nachdem wir dann alle gegessen haben, geht es zur Bescherung. Die Geschenke werden übrigens schon vor dem Essen unter den Tannenbaum gelegt, der in der Regel ein oder zwei (manchmal auch drei) Tage vorher geschmückt wird. Hier haben wir keine besondere Tradition. Der Baum wird  abends geschmückt, wenn das Töchterchen im Bett ist. Dann legen wir Weihnachtsmusik auf, trinken den selbstgemachten Marzipanlikör und freuen uns, wenn der Baum am Ende in vollem Glanz erstrahlt. 

Und damit auch ihr diesen Marzipanlikör beim Tannenbaumschmücken genießen oder an liebe Menschen verschenken könnt, gibt es hier noch ganz schnell das Rezept:

Zutaten (für 800ml)
300g Marzipan
150ml Milch
200ml Sahne
200ml Rum**
2 – 4cl Amaretto**
Zubereitung
Marzipan und Milch in einem Topf erwärmen, bis der Marzipan sich auflöst. Mit einem Pürierstab kurz durchmixen.
Restliche Zutaten dazugeben und gut verrühren.
Zubereitung im Cook Processor*
Das Vielzweckmesser einsetzen. Marzipan und Milch hineingeben.

Experimente aus meiner Küche: Marzipanlikör [Geschenke aus der Küche]

75°C einstellen und 4 Minuten auf Stufe 3 köcheln lassen. Danach noch 20 – 30 Sekunden auf Stufe 8 einstellen.
 

Experimente aus meiner Küche: Marzipanlikör [Geschenke aus der Küche]

Die restlichen Zutaten dazugeben und auf Stufe 5 10 Sekunden unterrühren.

 In Flaschen (z.B. diese hier
**) abfüllen und kalt stellen. Der Likör könnte sich theoretisch 2 – 3 Wochen im Kühlschrank halten. Wenn er nicht vorher ausgetrunken wird 😉

Experimente aus meiner Küche: Marzipanlikör [Geschenke aus der Küche]

Und was sind eure Traditionen zu Weihnachten?

Eure Yvonne

*Der Cook Processor wurde mir zu Testzwecken und zur Nutzung zur Verfügung gestellt.
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1 Kommentar

  • Antworten
    Teddybaerchen
    10. September 2016 at 14:36

    Hört sich sehr gut an.

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