Pierogi ruskie sind aus der polnischen Küche nicht wegzudenken. Die herzhaft gefüllten Piroggen werden mit Kartoffeln und Käse gefüllt und sind ein Klassiker unter den Pierogi Rezepten.
Pierogi ruskie wie bei Oma
Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass die Pierogi ruskie ein Rezept von meiner Oma sind. Solange ich mich nämlich erinnern kann, hat Oma Pierogi nie mit Kartoffeln und Käse gefüllt. Aber der Pierogi Teig ist auf jeden Fall von meiner Oma und schmeckt auch mit süßen Füllungen sehr lecker. Aber nachdem wir im April in Polen waren und dort viele verschieden Pierogi Füllungen probiert haben, wollte ich die klassische Pierogi Füllung auch mal zu Hause ausprobieren. Du liebst die polnische Küche? Dann schaue dir auch gerne meine weiteren polnischen Rezepte an.
Pierogi ruskie Füllung
Ich gebe zu, Kartoffeln und Käse klingt erstmal seltsam. Vor allem wenn man bei Käse an Gouda oder Mozzarella denkt. Aber mit Käse ist hier eine Art Quark (Twarog) gemeint. Inzwischen gibt es Twarog auch in gut sortierten Supermärkten in Deutschland zu kaufen. Alternativ kann man auch Schichtkäse verwenden. Ansonsten kommen in die Füllung für Pierogi ruski noch Kartoffeln und geschmorte Zwiebeln. Nur 3 Zutaten:
Kartoffeln
Twarog oder Schichtkäse
Zwiebeln
Du kannst deine Pierogi ruskie aber auch noch abwandeln und gebratene Schinkenwürfel unter die Füllung mischen. Das hat meinem Mann und meiner Tochter besonders gut geschmeckt.
Pierogi Teig
Der Piroggen Teig von meiner Oma ist ganz einfach. Du brauchst dafür nämlich nur Mehl, Wasser und etwas Salz. Das ist alles! Keine Eier, keine Butter und keine Milch. Sucht man im Internet findet man jede Menge Pierogi Rezepte, die alle anders zubereitet werden. So hat jede Familie wohl ihr eigenes Rezept. Da du für mein Pierogi Teig nur Mehl und Wasser brauchst, sind die Pierogi vegan. Je nachdem wie du sie natürlich füllst.
Pierogi zubereiten
1. Schritt: Pierogi Teig machen
Auch wenn du für meine Pierogi nur 2 Zutaten brauchst, bedarf es etwas Fingerspitzengefühl. Du musst das Wasser nämlich nach Bedarf zum Mehl geben und den Teig am besten per Hand kneten. So “fühlst” nämlich am besten, ob der Teig die passende Konsistenz hat. Er darf nicht kleben, so dass du nach und nach immer noch etwas Mehl zugeben musst, bis der Piroggen Teig perfekt ist.
2. Schritt: Pierogi ruski füllen
Nachdem der Teig fertig ist, muss er nur noch ausgerollt und ausgestochen werden. Ich verwende dafür gerne ein Glas. Dann kommt jeweils 1 Teelöffel Füllung in die Mitte, der Teig wird zusammengeklappt und festgedrückt. Klingt einfach, bedarf aber etwas Übung. Nach den ersten 10 Piroggen hast du es sicherlich drauf.
Pierogi ruskie servieren
Mit geschmorten Zwiebeln:
Du kannst deine Pierogi ruskie einfach nur kochen und mit gebräunter Butter servieren. Richtig lecker schmecken zu den polnischen Teigtaschen aber auch geschmorte Zwiebeln. Für 2 Portionen einfach 2 große Zwiebeln schälen und fein würfeln. 1 Esslöffel Butter in einer Pfanne schmelzen und die Zwiebelwürfel darin goldbraun anbraten. Gekochte Pierogi auf Teller anrichten und mit den geschmorten Zwiebeln servieren.
Angebraten:
Sehr lecker schmecken Pierogi ruskie auch, wenn du sie nach dem Kochen noch in etwas Butter kross anbrätst. Auch hier kannst du noch Zwiebeln dazugeben und somit den maximalen Genuss rausholen.
Mit Speck:
Du kannst statt Butter auch Speckwürfel anbraten und zu den Pierogi servieren.
Mit Schmand:
Ich persönlich kenne es gar nicht, aber in Polen wurden vor allem die süßen Pierogi mit einem Klecks Sauerrahm serviert.
Tipps & Tricks – So werden deine Pierogi perfekt
Teig portionsweise ausrollen: Verwende nur einen Teil vom Pierogi Teig und lasse den Rest zugedeckt, da er sonst austrocknet.
Fertige Pierogi aufbewahren: Leg die fertigen Pierogi auf jeden Fall auf einer gut bemehlten Fläche ab, da sie sonst festkleben und kaputt gehen.
Pierogi kochen: Wichtig ist, dass das Wasser kocht, aber nicht sprudelt. Lasse das Wasser einmal aufkochen, schalte die Hitze dann runter und gib deine Pierogi hinein. Lass sie im simmerndem Wasser köcheln, bis sie an der Oberfläche schwimmen.
Pierogi einfrieren: Ungekochte Teiglinge auf einen bemehlten Teller legen und ins Gefrierfach stellen, bis sie fest sind. Danach vorsichtig von dem Teller entfernen, in einen Gefrierbeutel oder eine Dose geben und im Gefrierfach lagern. Später kannst du die gefrorenen Teigtaschen in siedendes Wasser geben und so lange köcheln lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen.
Weitere herzhafte Pierogi Varianten
Neben Pierogi ruskie gibt es auch Pierogi mit Fleisch (Pierogi z mięsem) oder Pierogi mit Sauerkraut (Pierogi z kapusta). Oma hat immer Sauerkraut, Twarog und Minze gemischt und bei Mama gab es früher eine Füllung mit Sauerkraut und Kartoffeln. Besonders beliebt in der Weihnachtszeit sind auch Pierogi mit Sauerkraut und Pilzen (Pierogi z kapusta i grzybami). Traditionell werden in Polen neben Fisch, Suppe und vielen weiteren Gerichten auch Pierogi an Heilig Abend serviert. Bei uns in Oberschlesien ist das zwar nicht so, aber ich möchte euch das Rezept für Pierogi z kapusta i grzybami trotzdem mit auf den Weg geben:
Sauerkraut und Pilz-Füllung für ca. 50 Pierogi
Am Vortag 50g getrocknete Steinpilze gut abspülen, in kaltem Wasser einweichen und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag Pilze samt Wasser kochen, bis die Pilze weich sind. Nebenbei 500g Sauerkraut mit Salzwasser aufkochen und ca. 50 – 60 Minuten köcheln lassen. Pilze abgießen und fein hacken. Sauerkraut ebenfalls abgießen und etwas zerkleinern. 1 Zwiebel schälen, fein hacken und in etwas Öl glasig dünsten. Pilze dazugeben und anbraten. Zum Schluss das Sauerkraut dazugeben und 2 – 3 Minuten mitbraten. Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken und abkühlen lassen.
Pierogi ruskie mit Kartoffel-Käse-Füllung
Ingredients
Teig:
- 500 g Mehl + Mehl zum Ausrollen
- 1 Prise Salz
- 250– 300 ml lauwarmes Wasser
Füllung:
- 500 g Kartoffeln
- 1 Zwiebel
- 1 TL Öl
- 250 g Twarog alternativ Schichtkäse
- Salz Pfeffer
Instructions
Teig zubereiten:
- Für den Teig Mehl mit Salz in einer Schüssel mischen. Wasser nach und nach hineingießen und mit einem Kochlöffel unterrühren. Anschließend mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig verkneten und nach Bedarf noch mehr Wasser oder Mehl hinzugeben. Der Teig muss elastisch sein und darf nicht an den Händen kleben.
Füllung:
- Für die Füllung Kartoffeln schälen und in Salzwasser weich kochen. Nebenbei Zwiebel schälen und fein würfeln. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin glasig dünsten. Kartoffeln abgießen und stampfen. Twarog und Zwiebelwürfel dazugeben und alles gut vermengen. Mit Salz und Pfeffer würzen und abkühlen lassen.
Teig füllen:
- Den Teig auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche nicht zu dünn ausrollen und mit einem Glas (etwa 8 – 9cm Durchmesser) Kreise ausstechen. Den übrig gebliebenen Teig wieder zusammenkneten und weitere Kreise ausstechen, bis der Teig verbraucht ist. Jeweils ein Teelöffel Füllung mittig auf den Kreis geben, zuklappen und die Ränder mit den Fingern oder einer Gabel gut festdrücken. Dabei darauf achten, dass die Füllung nicht herausgedrückt wird. Die fertigen Pierogi auf ein bemehltes Brett legen, mit etwas Mehl bestreuen und zudecken.
Pierogi kochen:
- Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, Temperatur herunterstellen und die Pierogi vorsichtig hineingleiten lassen. Etwa 5 – 8 Minuten köcheln lassen und dabei gelegentlich umrühren. Wenn sie an der Wasseroberfläche schwimmen mit einem Schöpflöffel herausnehmen.
Pierogi servieren:
- Nach Belieben mit gebräunter Butter oder geschmorten Zwiebeln servieren. Alternativ Pierogi nach dem Kochen in Butter kross anbraten.
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Deine Yvonne
Ich habe dieses Rezept in meinem Polen-Urlaub nachgekocht und sowohl Rezept als auch Ergebnis waren exzellent. Beim Hinzufügen von Wasser waren selbst die 250 ml zu viel, insofern ist mein Tipp für unerfahrene Köch:innen, etwas Mehl zurückzuhalten, das Wasser gerade so hinzugeben, dass der Teig klebt und dann mit dem Rest Mehl und dem Wasser so hinzugeben, dass der Teig elastisch ist, nach dem Kneten auf Mehlstaub sich leicht verarbeiten lässt und mit etwas Wasser bestrichen wieder klebt.
In der Pierogardina unseres Vertrauens haben wir verschiedene Füllungen ausprobiert. Lecker waren alle. Besonders gut waren Karotte-Erdnussbutter, Spinat-Feta und besonders Pilz-Käse. Pilz-Käse kam bei allen äußerst gut an und war in der Pierogardina auch fast immer ausverkauft. Wenn man sie selber macht, dann sollte man keine Käsebrocken nehmen, sondern eine gute Käse-Pizzamischung nehmen (z.B. Gouda, Emmentaler, Mozzarela) und im Mixer zu einer feinen Paste klein häckseln. Dazu kommen Zwiebeln, Knoblauch und fein gehackte Pilze (das hat mit rohen Pilzen gut geklappt). Wenn der Käse feingerieben/gehäckselt ist, dann braucht es keine Kartoffel um die Fülle abzubinden.
Vielen Dank für das Rezept und den Einblick in das Backen und Kochen mit Oma – Gott hab sie selig! Wenn sie es sieht, dann freut sie sich hoffentlich, dass auch andere ihre Rezepte gerne nachkochen.
Danke für deine Tipps! Karotte-Erdnussbutter klingt ja auch richtig spannend.
Liebe Grüße
Yvonne