Nach meinem ersten Bericht von unserem Familienurlaub auf Kos, wo ich von unserem Hotel und der näheren Umgebung erzählt habe, geht es heute mit einer Inselrundfahrt weiter. Um flexibel zu sein, haben wir uns entschieden, die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Über unser Hotel haben wir uns einen Peugeot 307 für 58€ zzgl. 10€ Kindersitz gemietet. Wahrscheinlich hätte man außerhalb noch bessere Konditionen erhalten, aber der Preis war für uns okay und die Abwicklung einwandfrei.
Wir haben an dem Tag schon zeitig gefrühstückt, damit wir nach der Schlüsselübergabe um 9 Uhr direkt losfahren konnten. Schließlich wollten wir den Tag optimal ausnutzen und so viel wie möglich besichtigen, ohne uns zu stressen. Vorab kann ich schon sagen, dass alles sehr gut geklappt hat und wir fast alles gesehen haben, was ich mir vorgenommen hatte. An einigen Stellen haben wir spontan den Plan geändert, weil das Mädchen im Auto eingeschlafen ist oder noch unbedingt einen Tierpark besichtigen wollte. Aber genau deshalb wollten wir die Insel selbst erkunden und haben auf eine geführte Tour verzichtet. Stattdessen habe ich mit Hilfe einer Straßenkarte und einem spontan gekauften Reiseführer unsere eigene Route zusammengestellt, die uns zuerst zum Asklepieion von Kos führte:
Die bedeutendste archäologische Stätte der Insel ist etwa 4km von Kos-Stadt entfernt und liegt knapp 100 Meter über dem Meeresspiegel, so dass man einen wunderschönen Blick auf die Stadt und die gegenüberliegenen Küsten hat.
Danach fuhren wir in das hübsche Bergdorf Zia, was zum Verweilen einlädt.
Obwohl überall damit geworben wird, dass man Zia zum Sonnenuntergang einen Besuch abstatten sollte, haben wir uns bewusst dagegen entschieden. Zum einen weil wir nicht gemeinsam mit vielen Reisebussen ankommen wollten, bei denen der Sonnenuntergang in Zia auf dem Programm steht. Zum anderen auch deshalb, weil es für mein Mädchen einfach zu spät geworden wäre. Aber auch ohne Sonnenuntergang – oder vielleicht eben auch genau deswegen – hat mir das kleine Dorf sehr gut gefallen. Es war nicht überfüllt, man konnte in Ruhe schlendern oder ein Eis in einer der schönen Tavernen mit Blick aufs Meer genießen.
Hier haben wir unser “Programm” auch ganz spontan geändert und sind – auf Wunsch des Töchterchens – im Kos Natural Park spazieren gegangen.
Obwohl es von den Tieren her nicht viel zu bieten hatte und unseren Zeitplan durcheinander gebracht hat, war der Aufenthalt in dem kleinen Tierpark sehr nett. Die Aussicht war wunderschön und das Kind war zufrieden. Und das war uns wichtiger, als einen straffen Plan abzuarbeiten.
Nach über 1,5 Stunden in Zia haben wir uns auf den Weg gemacht, um nach Pyli zu fahren, wo wir uns eigentlich einen Brunnen mit Löwenköpfen und die Charmylos Grabstätte angucken wollten. Aber das Mädchen ist im Auto eingeschlafen, so dass wir lediglich durch Pyli durchgefahren sind, um sie noch ein wenig länger schlafen zu lassen. Kurz vor Kardamena, einem einstmaligen Fischerdorf an der Südküste, ist sie wach geworden, so dass wir hier eine Mittagspause einlegen konnten.
Enlang der Hafenpromenade findet man eine große Auswahl an Restaurants und Tavernen mit einem schönen Blick auf den Hafen. Hier ist mein Snapchat-Rundgang. Gerne hätte ich mir etwas mehr Zeit bei der Auswahl eines Restaurants gelassen, aber mit hungrigem Kleinkind ist dies leider nicht möglich 😉 Anstatt typisch griechischer Küche, hat sich das Kind eine Pizza beim Italiener gewünscht. Auch wenn meine Wahl sicherlich anders ausgefallen wäre, war es sehr unterhaltsam dem Koch beim Zubereiten der Pizza zuzusehen.
Gut gesättigt und mit zufriedenem Kind haben wir noch ein wenig den Charme der Hafenstadt auf uns wirken lassen, bevor wir nach Antimachia weiter gefahren sind, um dort diese Windmühle zu besichtigen:
Für knapp 2€ erhielt man eine kleine Führung im Inneren der Windmühle, wo man sich anschauen konnte, wie das Getreide zu Mehl verarbeitet wird.
Im Anschluss durfte man noch Kekse probieren (und/oder kaufen) und den Esel füttern 🙂
Auf dem Weg zum Paradise Beach haben wir in dem Pinienwäldchen Plaka einen Zwischenstopp eingelegt, um Pfauen zu füttern. Für diesen Tipp von unserer Reiseleiterin war ich sehr dankbar, da es in unserem Reiseführer nicht aufgeführt war, es sich aber wirklich gelohnt hat, die hoplrige Straße bis zum Wald hinunterzufahren. Die zahllosen Pfauen liefen oftmals mit ihrem Nachwuchs, alles andere als scheu herum und ließen sich problemlos füttern. Für uns eine weitere kleine Attraktion abseits der üblichen Sehenswürdigkeiten. Ein kleines Video dazu gibt es hier.
Am Paradise Beach angekommen wurden wir mit einem traumhaften Ausblick belohnt.
Da es schon recht spät (17 Uhr) war, waren nur noch wenige Menschen am Strand und keiner im Meer. Die nächste halbe Stunde haben wir damit verbracht, mit den Füßen im Wasser den Strand entlang zu laufen und nach Muscheln zu suchen.
Bevor wir zurück zum Hotel gefahren sind, wollten wir noch einen Abstecher in Mastichari machen, wo uns die Tam Tam Bar wärmstens empfohlen wurde. Nachdem wir also in Mastichari angekommen sind, 10 Minuten am Strand entlang gegangen sind, in der Hoffnung die besagte Bar zu finden, haben wir uns sagen lassen, dass die Tam Tam Bar 5km außerhalb von Mastichari liegt. Den Weg hätten wir uns also sparen können, aber dann hätte ich auch nicht diese Bilder machen können. (Positiv denken!)
Als wir dann endlich dort ankamen, war ich mehr als enttäuscht. Der Ausblick und die Lage sind auf jeden Fall einen Besuch wert, aber die Speisekarte hat mir einfach nicht zugesagt. Hier könnt ihr selber einen Blick reinwerfen.
Wären wir nicht mit einem 4 jährigen Mädchen unterwegs gewesen, hätte man einfach ganz entspannt die Aussicht bei einem Cocktail genießen können. Wir haben uns allerdings entschieden, lieber den Heimweg anzutreten, um noch eine Kleinigkeit im Hotel zu essen, bevor wir alle hundemüde ins Bett gefallen sind.
Bis auf Kefalos haben wir alle Punkte geschafft, die wir uns in Kos angucken wollten. Für Kefalos hätte die Zeit nicht mehr gereicht. Uns war es wichtiger die wenigen Orte entspannt zu erleben, als überall durchzuhetzen. Aus diesem Grund haben wir Kos-Stadt auch nicht an diesem Tag besichtigt. Stattdessen sind wir zwei Tage zuvor mit dem Bus vom Hotel dorthin gefahren. Für 1,60€ pro Person/pro Strecke war das preislich vollkommen okay und dank der Bushaltestelle direkt vor dem Hotel super einfach. Nach knapp 15 Minuten konnten wir am Hafen aussteigen, der an sich schon ein Fotomotiv wert ist.
Bei unserem 4-stündigen Aufenthalt in Kos-Stadt haben wir uns die Johanniterburg angeschaut, in die ich mich sofort verliebt habe.
Ich hätte dort stundenlang verweilen können, um jeden Blickwinkel mit meiner Kamera festzuhalten.
Allerdings wurde die Hitze immer unerträglicher, so dass wir nach gut einer Stunde etwas Schatten unter der Platane des Hippokrates gesucht haben.
Der mehrere hundert Jahre alte Baum soll der Älteste in ganz Europa sein. Ob er tatsächlich schon vor 2500 Jahren Hippokrates und seine Schüler vor der starken Sonne geschützt hat, ist umstritten 😉
Nach dem Mittagessen in einer kleinen Taverne haben wir die restliche Zeit am öffentlichen Strand links vom Hafen verbracht. Hier reihen sich Restaurants und Bars aneinander und locken mit kostenlosen Liegen und Sonnenschirmen.
Während einige mit Muscheln sammeln beschäftigt waren, haben andere die Aussicht bei einem Eiskaffee genossen 😉
Uns hat die Insel und der gesamte Urlaub sehr gut gefallen und bei einem Preis von 1.269€ (2 Erwachsene und 1 Kind, außerhalb der Sommerferien, Abflug von Paderborn) würde ich die Reise jederzeit wieder so buchen.
Ich hoffe mein Reisebericht hat euch gefallen? Ich freue mich über Feedback in den Kommentaren und/oder auf meinen Social Media Kanälen.
Eure Yvonne
Dein Bereicht klingt wirklich traumhaft und man bekommt direkt fernweh.
Nachdem ich von Griechenland bisher nicht so begeistert bin, muss ich feststellen das ich vermutlich einfach auf der falschen Insel war.
Schönen Sonntag
Nicole
http://gesundessenimbuero.blogspot.de/
Oh! Ich will an liebsten dort wieder hin! Ist schon 15 Jahre her aber ist eine sehr schöne Ecke!
Da werden Erinnerung wach . Im Herzen bin ich Kosianer 😀 seit ich 8 war sind meine Eltern mit mir auf diese Insel geflogen. Zuletzt war ich 2009 dort. Ich kenne die Insel besser als meine Stadt in der ich lebe . Hach ,schönste Insel
Oh, deine Bilder erinnern mich sehr an unseren Urlaub im letzten Herbst! Die Pfauen haben wir ebenfalls besucht, auch Zia, und dort im gleichen Lokal gesessen 😉
Wir haben ca. 5 km entfernt von Kos Stadt in einem kleinen Familienhotel gewohnt – es war ein sehr schöner Urlaub!
Liebe Grüße
Melanie