Ein langes Wochenende in Venedig {EamK on Tour}

Wie ihr vielleicht bei Instagram mitbekommen habt, waren wir letztes Jahr in Venedig. Schon seit Jahren steht dieses Ziel auf meiner Wunschliste und wurde nun erfüllt.

Das Wetter war perfekt und die Stadt einfach bezaubernd. Ich habe mich sofort in all die Gassen und das Flair verliebt.

Meine größte Sorge – es könnte stinken – war völlig unbegründet. Ich kann aber auch nicht sagen, wie es sich im Hochsommer verhält. Eine Städtereise in den Süden würde ich allerdings auch immer im Frühjahr oder Herbst vorziehen. Bei 40°C im Schatten durch Rom zu laufen, war nicht ganz so angenehm.

Wir sind von Hamburg nach Treviso geflogen. Der Flughafen ist ca. 40km von Venedig entfernt und wird hautpsächlich von Ryan Air und Laudamotion angeflogen. Nachdem wir um 17.15 Uhr in Treviso gelandet sind, machten wir uns auf den Weg zum Shuttlebus, der uns in knapp 45 Minuten zum Piazzale Roma brachte. Von hier aus ging es weiter per Boot. Schon zu Hause buchte ich ein 72-Stunden-Ticket für das Vaporetto. Die Linienboote (1 und 2) verkehren im Minutentakt auf dem Canal Grande und den wichtigsten Nebenkanälen. Darüber hinaus gibt es weitere Linien, die zu den Inseln Burano, Murano, Torcello, etc. fahren. Eine Einzelfahrt kostet 7,50€. Eine Tageskarte gibt es für 20€ und das Drei-Tage-Ticket (72 Stunden gültig) für 40€.

An der Rialtobrücke stiegen wir aus und gingen zu Fuß zum Hotel. Theoretisch wäre man in 5 Minuten dort. Praktisch brauchten wir doppelt so lange, da wir irgendwo falsch abgebogen sind.

Das Hotel San Zulian liegt zentral zwischen der Rialtobrücke und dem Markusplatz. Es ist schon etwas in die Jahre gekommen, aber für uns absolut ausreichend. Zumal wir quasi eine ganze Etage (mit zwei Schlafzimmern und einem Wohnzimmer) für uns alleine hatten.

Ebenfalls im Preis enthalten war ein kleines Frühstücksbuffet. Mit Croissants, Müsli, Joghurt und etwas Aufschnitt. Dazu gab es Kaffee und Orangensaft. Kein Highlight, aber ganz praktisch um morgens etwas im Magen zu haben.

Sightseeing in Venedig

In Venedig gibt es viel zu entdecken und die beste Zeit dafür ist ganz früh morgens. Wir sind am ersten Tag schon um 6.15h aufgestanden und haben uns die Highlights ganz in Ruhe angeschaut.

Der Markusplatz war fast leer. Wir mussten uns den Platz nur mit den Tauben und ein paar Touristen teilen.

Am frühen Nachmittag sieht es da schon ganz anders aus:

Am Markusplatz befindet sich der Markusdom, den wir allerdings nicht besichtigt haben.

Direkt gegenüber steht der Markusturm (Campanile San Marco). Mit dem Aufzug kann man zu der Spitze des Turmes fahren und die Aussicht über die Stadt genießen.

Besonders schön ist der Platz auch am Abend, wenn alles beleuchtet ist. Hier ist auch um 23 Uhr immer noch etwas los.

Die Musiker spielen abwechselnd in den Cafés. Man kann sich natürlich hinsetzen und teure Getränke bestellen oder man bleibt einfach davor stehen, wie viele andere auch und kann gratis zuhören.

Geht man weiter zum Wasser, kommt man am Dogenpalast vorbei.

Hier befindet sich auch die berühmte Seufzerbrücke, die den Dogenpalat mit dem Gefängnis verbindet.

Einen besonders schönen Blick auf den Dogenpalast hat man vom Wasser.

Einfach in ein Vaporetto (Linie 1 oder 2) steigen und von hier zur Rialtobrücke fahren. Dabei fährt man direkt an der Basilica di Santa Maria della Salute vorbei, die zu einer der meistfotografierten Sehenswürdikeiten zählt.

An der Rialtobrücke angekommen, steigen wir aus und gehen – die noch fast leeren – Treppenstufen hoch, um einen tollen Blick auf den Canal Grande zu bekommen.

Die weltberühmte Brücke verbindet die beiden Teile San Marco und San
Polo miteinander und zählt zweifellos zu den bekanntesten
Sehenswürdigkeiten in Venedig. Ich war froh, dass wir schon früh morgens da waren und die Ruhe genießen konnten. Nur kurze Zeit später war die Brücke völlig überlaufen.

Auch am Abend lohnt sich ein Spaziergang hierher, um den beleuchteten Canal zu bewundern.

Fast direkt neben der Brücke befindet sich das Luxus-Kaufhaus T Fondaco dei Tedeschi. Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich eine Terrasse mit einem fantastischen Blick über ganz Venedig.

Der Eintritt ist frei, aber man darf nur 15 Minuten auf der Terrasse
bleiben und sollte vorab reservieren. Ansonsten muss man lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Der Ausblick ist wunderschön und 15 Minuten völlig ausreichend, um alle Ecken zu fotografieren.

Geht man nun über die Rialtobrücke nach San Polo erreicht man kurze Zeit später den Mercato di Rialto. Der Fischmarkt hat Montag – Samstag von 7.30 – 12 Uhr geöffnet und bietet eine unglaubliche Auswahl an Obst, Gemüse und natürlich frischem Fisch.

Meine Tipps und weitere Highlights

Tipp 1: Steh früh auf

Wie schon erwähnt, sollte man sich die Hauptattraktionen so früh wie möglich anschauen. Mir hat Venedig zu jeder Tageszeit gefallen, aber ich war froh, dass ich mittags keine Fotos von der Rialtobrücke oder vom Markusplatz machen musste.

Ich fand es besonders schön früh morgens durch die leeren Gassen zu schlendern, während die Geschäfte noch geschlossen haben und kaum Touristen unterwegs sind.

Sobald es voller wurde, haben wir das “Zentrum” verlassen, um uns auch die anderen Stadtteile von Venedig anzuschauen.

In Cannaregio findet man in der Rio de San Felice eine Brücke ohne Brüstung.

Hier kann man tolle Fotos machen und auf dem Rückweg bei Frulalà einen fruchtigen Cocktail trinken.

Wer keine Lust hat, den Weg zu Fuß zurückzulaufen, steigt beim Casinò die Venezia in ein Vaporetto ein und fährt bis zum Markusplatz. Zwischendurch kann man an der Ponte dell´Accademia aussteigen und ein paar Fotos von der Brücke machen.

Vor allem bei Sonnenuntergang hat meinen einen tollen Blick auf die Kirche und die Einfahrtsschneise vom Canal Grande.

Ist man wieder am Markusplatz angelangt, kann man in das Vaporetto nach San Giorgio Maggiore steigen. Auf der kleinen Insel befindet sich die Kirche San Giorgio Maggiore.

Von dem dazugehörige Glockenturm hat man einen wunderbaren Blick auf Venedig. Für 6€ pro Person kann man mit dem Aufzug hinauffahren und das Panorama genießen.

Tipp 2: Mache eine Gondelfahrt oder auch nicht

Ich habe wirklich lange überlegt, ob wir eine Gondelfahrt machen sollen. Einerseits hat man das Gefühl, es unbedingt machen zu müssen. Andererseits sind 80€ für 30 Minuten viel Geld.

Wir haben spontan beschlossen, eine Fahrt zu machen. Es war ganz nett, aber mir hätte es auch nicht gefehlt, wenn wir es nicht gemacht hätten. Das muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Aber lasst euch nicht einreden, dass eine Gondelfahrt unbedingt zu Venedig dazugehört. Es gibt so viel mehr, was Venedig unvergesslich macht.

Tipp 3: Lass dich treiben

Ich habe vor unserer Reise gelesen, dass man sich mindestens einmal in Venedig verlaufen wird und so war es dann auch. Die Gassen sind oft so verwinkelt, dass mal auch mit Google Maps nicht weiterkommt. Irgendwann haben wir das Handy einfach ausgemacht und uns treiben lassen. Überall entdeckt man tolle Häuser und Brücken. Es wäre zu schade, einfach daran vorbeizulaufen.

Irgendwann hat man den Dreh raus und findet sich auch ohne Navi und Karte zurecht. Sollte das nicht der Fall sein, muss man sich nur an den Schildern Richtung San Marco oder Rialto halten.

Etwas weiter abseits findet man wunderbare Ecken wie z.B. den Acqua Alta Book Shop in der Calle Lunga Santa Maria Formosa, 5176b. Hier kann man nicht nur in alten Büchern stöbern, sondern auch ein Foto auf der Büchertreppe machen.

Ebenfalls etwas versteckt liegt die Wendeltreppe Scala Contarini del Bovolo in der Corte Contarina, del Bovolo, 4303. Für sieben Euro kann man die Treppe hinaufgehen und Venedig von oben bestaunen. Als wir um 7.30 Uhr morgens dort ankamen, war die Treppe leider noch geschlossen.

Tipp 4: Setz dich hin und genieße

Besonders dieser Punkt hat unseren Kurztrip so entspannt und einzigartig gemacht. Wir haben uns oft einfach nur in eine Bar gesetzt, einen Aperol Spritz getrunken und die Stadt auf uns wirken lassen.

Wir haben die Leute beobachtet, nichts gemacht und das typische italienische Lebensgefühl genossen. So fühlt sich “La Dolce Vita” an und steht für Lebensfreude, Entspannung und Vergnügen.

Passend dazu möchte ich euch natürlich noch verraten, wo es den günstigsten Aperol Spritz gibt und welche Restaurants ich empfehlen würde.

Essen und Trinken

 

Statt Eis kann ich euch zudem noch ein Tiramisu im I Tre Mercanti empfehlen. Hier gibt es neben kulinarischen Mitbringseln wie Essig, Parmesan und Pasta auch Tiramisu in unterschiedlichen Sorten. Man kann sogar zuschauen, wie es frisch zubereitet wird.

Als wir da waren, gab es neben der klassischen Variante auch Maracuja- und Nutella-Tiramisu. Probiert haben wir allerdings nur das klassische Tiramisu und Maracuja. Beide sehr lecker.

Ich hoffe mein kleiner Reisebericht hat euch Lust auf Venedig gemacht? Beim nächsten Mal nehme ich euch mit auf die Inseln Murano und Burano.

Eure Yvonne